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Rockfels Festival - Loreley 21.6. - 23.6.2018

Am 21.6.2018 war es wieder soweit und der Metal kehrte mit einem Festival in eine der schönsten und traditionsreichsten Locations zurück. Das RockFels Festival lud zur Loreley ein und wir waren mit dabei für euch!

Dank meines freundlichen Arbeitgebers konnte ich leider erst Freitag auf die Loreley anreisen. Allerdings war das Feedback von allen anderen Metalheads die man fragte für den Donnerstag durchweg gut. Gerade auch die Motörhead-Coverband Motörhaze kam beim Publikum gut an. Aber auch die mittlerweile etwas ältere Generation an deutschen Metal mit Grave Digger sowie die jüngere Generation von Orden Ogan sorgten am Donnerstag für gute Musik und gute Stimmung.

Freitag, 22.06.
Nun, Freitag Vormittag war es dann auch für mich endlich soweit. Presseausweis abgeholt, mir alle notwendigen Infos besorgt und los ging es auch schon.
Die Loreley war auch dieses Jahr noch Baustelle, so war selbst der Fels nicht erreichbar (dadurch gab es leider weniger Renter-Touren deren Reaktionen auf die direkt am Weg campenden Metalheads doch immer für viel Spaß sorgen..), allerdings wird es dieses Problem nach Plan nächstes Jahr nicht mehr geben!

Um Punkt 13:00 eröffneten dann Hartmann den Freitag auch musikalisch. Ein wenig anheizen war für das Publikum auch notwendig, da das ganze Wochenende es zwar trocken aber doch schon ein wenig kühl für die Jahreszeit war...
Mit ihrem groovigen Melodic Rock erledigten sie diese Aufgabe durchaus passabel. Bei Songs wie Don't Want Back Down von ihrem neuen Album Hands on the Wheel wurde für einen angenehmen musikalischen Auftakt gesorgt. Auch das obligatorische Mitsingen und Mitklatschen, zu dem Oliver Hartmann zu Simple Man (Feat. Eric Martin, daher gut bekannt ;)) aufrief, trug dazu bei.

Als nächstes ging die musikalische Reise nach Israel, aus welchem Orphaned Land ihren Progessive Metal mitgebacht hatte. Auch wenn sie, wie Sänger Kobi Farhi anmerkte, gefühlt in arktischen Temperaturen auf der Loreley angekommen waren, hielt sies dies nicht davon ab, ihren erstklassigen Metal mit auf die Bühne zu bringen. Gegründet schon vor 27 Jahren als Band, die einfach nur Metal abseits von Gewalt, Politik und co machen wollte, brachten sie eine Vielzahl an neuen und alten Songs mit. So passte in dieses Motto auch der Song We do not resist vom neuen Album Unsung Prophets & Dead Messiahs. Zum Abschluss durfte natürlich El Norra Alila nicht fehlen, einer der ersten Songs der Band mit Gewissem Bezug zu ihrer Heimat.

Gefolgt wurden die Israelis von Freedom Call, die für das mittlerweile schon zahlenmäßig deutlich gewachsene Publikum ihren Power Metal mitbrachten. Sie brachten auf die von Chris Bay als schönste Bühne der Welt betitelte Loreley eine ganze Reihe an Krachern mit. Zwischen Babylon, Carry On und The Hammer fand natürlich auch noch Metal is for everyone platz. Zu diesem Song erklärte Chris, dass sie über Social Media zu diesem Song ein Video "zusammengeschnitten" haben. Dies hätte so gut geklappt, dass sie sich riesig gefreut hätten. Die Endaussage dazu war, dass wenn alle Menschen Metal hören würden, hätten wir Frieden auf Erden. Im Anbetracht dessen, dass auch der Rockfels wieder absolut friedlich bei bester Stimmung war liegt er wohl damit gar nicht so falsch... Zum Abschluss gab es dann mit For Power and Glory noch ein wenig Metal zum mitgröhlen bevor die Bühne dann für Battle Beast vorbereitet wurde.

Battle Beast brachten dann pünktlich um 16:30 mehr Power Metal auf die Bühne. Aufgrund der Herkunft (aus Finnland sind die 5 Jungs) widersprachen sie gleich Orphaned Land und freuten sich, dass sie hier im schönsten Sommer auf so einer tollen Location spielen durften. Bei Songs wie Far from Heaven und Out of Controll brachte Noora Louhimo das Publikum weiter in Stimmung zum abgehen und feiern.

Eine Spur härter  wurde es danach mit Kataklysm. Zur Abwechslung, damit auch wirklich jeder Metalhead auf seinen Geschmack kommt, erfüllten dann um kurz vor 6 Death Metal klänge den Rockfels. Dazu passenden forderte Maurizio Iacono das Publikum "To wake the fuck up". Mit neuen Songs wie Narcisist und Klassikern Ten Seconds From The End fing das Publikum direkt an ordentlich mit abzugehen. Aus dem bekannten Mangel an Platz fehlte natürlich mal wieder die Moshpit was Maurizio dazu brachte, uns aufzufordern "You can't just stand there! Headbang! Move! Do Something!". So rollte Welle um Welle an Death Metal über die Loreley und heizten den Metalheads ordentlich ein. Zum Abschluss durfte natürlich auch Crippled and Broken nicht fehlen, so dass auch euer Phogl vollends zufrieden war.

Nach Kataklysm betraten dann Iced Earth am frühen Abend die Bühne. Mit bekannten Songs wie Burning Times heizten sie dem Publikum gleich weiter ein auch wenn bei dieser einen Band (Die für mich das Highlight des Festivals war) der Sound ausnahmsweise nicht so gut war... Der Gesang von Stu Block war leider recht wenig zu hören. Nicht desto trotz lieferten die Jungs eine gute Show ab.

Neben Klassikern wie I died for you und Last December gab es auch Songs vom letzten Album Incorrupitble wie Black Flag. Trotz des etwas mauen Sounds liesen sich die Metalheads es sich nicht nehmen, ordentlich mitzufeiern und mitzugröhlen (wenn man schon Stu nicht so gut höre ;)) und spätestens zu Watching Over Me gröhlte dann jeder mit und feierte die Band.

Als Headliner des Abends standen dann pünklich um 21:00 Accept auf der Bühne. Die Alt-Rocker aus Solingen knüpften natürlich direkt an die gute Stimmung auf dem Rockfels an. Bei Songs wie Die by the Sword oder Princess of the Dawn durfte natürlich sofort mitgefeiert mitgeröhlt und abgegangen werden. Auch der Sound war nun wieder brilliant, so dass nichts die Laune des Auftritts schmälern konnte. So riss die Band in guter Accept-Manier einen Klassiker nach dem nächsten ab, so dass keine Langweile aufkommen konnte und stilvoll in die beginnende Nacht gefeiert werden konnte.

Als zweite Coverband und Abschluss des zweiten Tages standen dann um 23:00 Barock auf der Bühne. Das Bühnenbild zeigte direkt, was das Publikum erwartete.... So waren die Kanonen und die Glocke nicht zu übersehen. Mit Thunderstruck legte die Band ordentlich los. Der Auftritt war authentisch und machte richtig Laune, vom Auftritt der Band und deren Darbietung bis hin zum Sound. Die Bühnenshow, natürlich etwas kleiner als beim Original, brauchte sich aber auch nicht verstecken. So gab es zu Hells Bells anständigen Glockenklang und auch die Kanonen, die mit For Those About To Rock das Ende des Auftritts und den Tages einleiteten konnte sich sehen und hören lassen.

Und so wurden die Metalheads um 12 in die trockene aber etwas kühle Nacht entlassen. Es musste auf dem Zeltplatz also ordentlich gefeiert werden, als dass es nicht doch etwas kühl wurde. Solche Temperaturen hatte ich aber selbst auf Festivals in der Jahreszeit noch nicht erlebt... Der Stimmung tat dies zum Glück keinen Abbruch.

Samstag, 23.06.

Der Samstag begann sonnig und schön, so dass auch zur frühen Stunde um 13:00 schon genug Publikum da war um die 8 Kids aus Darmstadt zu empfangen. Die Band war recht kurzfristig eingeladen worden. Mit ihren Tiefgründigen Texten sowohl in Deutsch als auch Englisch gab es direkt ein angenehmes "Aufweck Programm". Zum Song Kann mich jemand hören gab es dann noch die Aufforderung, sich um Freunde zu kümmern, die manchmal etwas in sich gekehrt sind bevor etwas passiert... Diesem Aufruf von Sänger Jonas Jakob folgen wir natürlich alle gern.

Von Darmstadt gng es dann weiter zu Diablo Blvd. aus Antwerpen. Nach der Aufforderung näher zur Bühne zu kommen (Das Amphitheater lädt natürlich zum rumhängen auch in den oberen Rängen ein...) gab es dann feinen Hard Rock aus Belgien. Während Sänger Alex Agnew uns mit seinen Deutschkentnissen beeindruckte und unter anderem fragte, ob wir schon wach seien, kam die Botschaft an und während des Auftritts füllte sich der Raum vor der Bühne immer mehr.

Um wieder für Abwechslung zu sorgen folgten dann um kurz nach drei Any Given Day und brachten uns Metalcore aus Gelsenkirchen mit. Auch hier wurde wieder zur Moshpit aufgefordert, was ja erfahrungsgemäß etwas schwer ist auf der Loreley. Aber auch mit Headbanging und "normalen" abfeiern genossen die Metalheads Songs wie Beginning of The End oder Never Say Die. Zum Abschluss gab es, zum mitsingen, noch ein Cover von Rhiannas Diamonds um dem Auftritt das i-Tüpfelchen zu verpassen.

Obwohl Any Given Day ein wenig überzogen betraten pünktlich um 16:30 Gloryhammer die Bühne. (Generell funktionierte der Zeitplan fast das ganze Festival sehr gut). Die Band, welche der Keyboarder von Alestorm, Christopher Bowes gegründet wurde, brachte gloreichen Power Metal mit einer guten Prise Show auf die Bühne. Bei Songs wie Return Of The Astral Hammer oder Magic Dragon erzählten die 5 Metaler ihre Geschichten und ließen das Publikum anständig mit feiern und den Auftritt mit erleben. Mit seinem Seitenhieb auf die Fußballübertragung im Biergarten wurden wir gefragt, ob wir nicht lieber Metal hören und so viel trinken wie wir können, was natürlich lautstark bejat wurde.
Zu The Unicorn Invasion Of Dundee fand dann auch ein professionell aus Bierdosen gebauter Hammer von Fans den Weg auf die Bühne, mit denen sich Christopher und Thomas zum krönenden Abschluss duellierten.

Pünktlich um 17:55 fanden sich dann Lacuna Coil aus Italien auf der Bühne ein. Ohne großes Gequatsche ging es direkt gut los. Bei ihrem ersten Auftritt auf der Loreley sorgten sie mit ihrem Alternative Metal für einen entspannten und muskalisch ansprechenden Nachmittag. Mit der zwischenzeitlich aufgetauchten Sonne lies sich so der feine Sound genießen.

Danach ging es muskalisch wieder in den Norden Europas als Amorphis den Rockfels betraten. Bei bekannten Songs wie Silver Bride war das Publikum direkt wieder voll dabei. Neben der ganzen Latte an Klassikern gab es auch einiges vom neuen Album Queen of Time wie zum Beispiel Daughter of Hate. Auch wenn in der Zwischenzeit ein paar Fußballfans Richtung Biergarten verschwanden tat dies der Stimmung keinerlei Abbruch, so dass jeder auf seine Kosten kam. So genoß Tomi Joutsen sichtlich die Location samt Publikum und Stimmung, was das Publikum mit anständiger Party auf dem Fels quittierten.

Als letzer Headliner betraten die Guano Apes um kurz nach 21:10 die Bühne und eröffneten mit Maria ihren auftritt. Immer noch gut in Schuss (Ich muss gestehen, ich wusste gar nicht, dass es die Band noch gab auch wenn so einige sicherlich etliche "Jugenderinnerungen" an sie haben werden) und mit gutem Sound brachten Sandra Nasic mit ihrer Band jede Menge guten Rock auf die Bühne, wobei der Fokus eher auf den ruhigeren Rocksongs lag als auf den etwas härteren. Das ist natürlich am Ende Geschmackssache, wobei mir der ein oder andere Song doch fehlte ;)
Nichtsdestotrotz gab es gut gemachte und gut dargebrachte Musik und die Göttinger zeigten, dass sie über die Jahre keine Qualität eingebüßt haben.
Während mit Pretty in Skylight ein Song für Sandra Nasics Mom gespielt wurde merkte man auch immer mehr, dass die vier jede Menge Spaß an dem Auftritt in dieser Location hatten was natürlich auch beim Publikum für gute Stimmung sorgte. Zum Abschluss durfte als Highlight natürlich Lords of the Boards nicht fehlen, mit welchem der Fels wieder richtig bebte.

Zum Abschluss des Rockfels fanden sich, mit etwas Verspätung, Stahlzeit als Rammstein-Coverband auf der Bühne ein. Natürlich feierte das Publikum bei den bekannten Rammstein Songs wie Sonne oder Du Riechst so gut richtig gut ab. Sound und gerade auch die Show inklusive Pyrotechnik waren super, auch wenn der Gesang ein wenig von dem von Herrn Lindemann abwich tat dies der Gesamtperformance keinen Abbruch. Als es dann Feuer Frei hieß bekam man zum Abschluss des Festivals noch mal das Gefühl, als ob Band und Publikum keinen Stein auf dem anderen auf dem Rockfels stehen lassen wollten...

Fazit:
Mit Stahlzeit gab es also auch eine anständigen Abschluss des Festivals und ich muss sagen, die Entscheidung am Ende des Tages jeweils eine Coverband auftreten zu lassen, war auf jeden fall richtig gut. Die Organisation hat sich im Vergleich verbessert, die Location ist zwar immer noch Baustelle aber nächstes Jahr sollte dies ja erledigt sein. Der Sound war, mit Ausnahme von Iced Earth, super, bei der Bandauswahl wurden dieses mal mehr Genres bedient, die Zeitpläne stimmten, die Dixies waren sauber... Außer ein wenig mehr Publikum lies so das diesjährige Rockfels nichts zu Wünschen übrig, so dass wir uns alle auf das nächste Jahr freuen können! Ein adäquates 10 Jähriges Loreley Jubiläum für euren Phogl!